Drucküberschneidung

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Doctor-D
Beiträge: 1066
Registriert: Mi 18. Apr 2007, 10:53

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von Doctor-D »

Ok.
Aus dem Nähkästchen.
Chyparse, DS21.eu war ganz gut.Technosir sehr durchwachsen, D´dorf, compris.Citrotech ist brauchbar.Franzose, keine Ahnung, da kauf ich nicht.
Ein Dichtsatz einzubauen ohne Werkzeug ist in meinen Augen schwierig bis unmöglich.
Wenn man den Kopf aufschneidet und da ist noch Fett an den Lenkkolben, kann es was werden.; wenn es alles grün ist, Ausschuss.
Ich will den Amateuren Ihre Fähigkeiten nicht absprechen, aber, die Lenkung ist wirklich kompliziert.
Robert
Club-Mitglied
Beiträge: 3381
Registriert: Mo 31. Jan 2005, 00:41

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von Robert »

Hallo Tom, liebe Gemeinde,

nein, das Herausdrehen beider Schrauben hebt sich nicht gegenseitig auf, sondern addiert sich. Das mit der Lenksäule verbundene Teil musst Du Dir wie eine Balkenwaage vorstellen, die über den Schenkeln eines U, das die Steuerventile darstellen, hängt. Der Abstand, den der Waagebalken zu den Schenkeln hat, lässt sich durch verschieden hohes Einhängen der Waagschalen verändern. Das Spiel, das der Waagebalken hat, erhöht sich, gleichgültig, welche Schale Du höher hängst. Wenn man nur an einer Schraube dreht, verändert sich allerdings die Stellung des Lenkrades - minimalst.

Ansonsten bin ich ganz beim Doctor: Eine Viertelumdrehung sind Welten, und wenn Du, Wolf, eine halbe Umdrehung insgesamt nachstellen musstest, heisst das, dass der Instandsetzer (welcher?) anscheinend gar keine Einstellung mit Manometer vorgenommen hat. Woher kommt denn eigentlich dieser Hinweis "reindrehen bis Zischen"? Ich kann mich nicht erinnern, das im Handbuch gelesen zu haben, mag mich da aber täuschen.

Viele Grüsse
Robert
'59 DS 19/'66 ID 19/'68 DS 21 Pallas/'71 SM in Arbeit/'84 Renault R4F6 in Arbeit/'96 Saab 900 CV/'98 BMW 1100 GS
Pit
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Re: Drucküberschneidung

Beitrag von Pit »

Hallo,
ich habe leider schon einige Erfahrung mit von Profis reparierten Lenkungen gemacht. Die waren ja dann alle wohl fachgerecht zusammengebaut und auf dem Prüfstand eingestellt worden.
Das heißt sie waren soweit in Ordnung, dass sich die Drucküberschneidung auf dem Prüfstand auf den richtigen Wert einstellen ließ.

Manche pendelten hin und her, manche hatten nur schwache Servowirkung, manche waren bald wieder undicht.

Immer wurde es zunächst auf meine falsche Montage im Auto oder angeblich zulässige Undichtigkeit geschoben.
Ich denke, wir haben hier inzwischen erarbeitet, dass sich eine ungenaue Montage anders auswirkt, wie eine falsche Drucküberschneidung.

Was soll man tun? Der, der die Lenkung repariert hat, kommt sicher nicht zu mir und begutachtet das Teil in Funktion. Und ich fahr auch nicht hunderte km zu ihm. Einen Gutachter einschalten?

Irgendwann hat man dann keine Lust mehr die Lenkung wieder auszubauen und irgendwo hin zu schicken und lebt mit eine undichten hakeligen Lenkung.

Dann habe ich versucht die Einstellung ohne Messgeräte nur mit meinen biologischen Sensoren besser einzustellen. Auf dieses Gefühl beim Fahren kommte es ja an.

Dann kommen die Komentare, dass da Unwissende an der hochkomplexen Lenkung rumschrauben und dass das ja gar nicht geht.
Was soll denn passieren? Ernst gemeinte Frage an die Wissenden! Kann man da was kaputt machen, wenn man eine halbe Undrehung dreht? Ich glaube nicht.

Wenn man die Ausgangsstellung vorher genau dokumentiert hat, kann man ja die Originalstellung immer wieder herstellen.

Wenn es wie bei Wolf und mir besser wird ist doch gut!

Am Verschleiß der Zylinder und Kolben ändert das natürlich nichts.

Grüße,
Pit
hy1600
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Registriert: So 2. Nov 2008, 14:17

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von hy1600 »

a de Lenkung nur senkrechter Richtung über das Einstellwerkstück genau ausgerichtet werden kann, aber nicht in der waagerechten, kann es zu einem Eiern der Lenkachse in der Ausrichtung kommen, hat auch was der Ausrichtung des Lenkkopfes zu tun. Ich richte entgegen des WHB die Ventile waagerecht aus, um dies zu minimieren. Die Herzscheibe richtet die Lenkung in den Geradeauslauf mechanisch aus. Nun die Überschneidung für die Empfindlichkeit. Es geh ja nur um das Ansprechverhalten. Wenn jetzt die Ventile verschlissen sind, geht die Servowirkung entsprechend zurück, aber wohl auch die Überschneidung bei kleinsten Lenkausschlägen.
Eine Lenkung kann auf einem Prüfstand nur in ihrer Funktion überprüft werden, aber nicht auf das Verhalten im Fahrzeug, also Drucküberschneidung nur nach Einbau. Hier liegen oft Verständnisprobleme vor. Grau ist alle Theorie.
Thomas Held
Club-Mitglied
Beiträge: 4791
Registriert: Do 22. Jul 2004, 12:11

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von Thomas Held »

Pit hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 15:06 Gegenthese zu Tom:
2x1/4=1/2 ?
Also wie eine halbe Umdrehung einer Schraube?
Was meint ihr?
Grüße
Pit
Hallo Pit,

ja, du hast Recht! Beide Schrauben eine Viertelumdrehung zu bewegen gleicht einer halben Umdrehung einer der Schrauben.
Ich mache die Einstellung immer mit Manometern.
Gruss
Tom
hy1600
Beiträge: 324
Registriert: So 2. Nov 2008, 14:17

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von hy1600 »

Ein Verschleiss der Ventile kann ja auch über die Umkehr der Ansteuerung erreicht werden mit endsprechenden Leitungstausch, da die öffnende Seite nicht so der Abnutzung ausgesetzt ist
wolf_ds20
Beiträge: 20
Registriert: Do 13. Jul 2023, 18:49

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von wolf_ds20 »

Robert hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 22:11 Hallo Tom, liebe Gemeinde,

nein, das Herausdrehen beider Schrauben hebt sich nicht gegenseitig auf, sondern addiert sich. Das mit der Lenksäule verbundene Teil musst Du Dir wie eine Balkenwaage vorstellen, die über den Schenkeln eines U, das die Steuerventile darstellen, hängt. Der Abstand, den der Waagebalken zu den Schenkeln hat, lässt sich durch verschieden hohes Einhängen der Waagschalen verändern. Das Spiel, das der Waagebalken hat, erhöht sich, gleichgültig, welche Schale Du höher hängst. Wenn man nur an einer Schraube dreht, verändert sich allerdings die Stellung des Lenkrades - minimalst.

Ansonsten bin ich ganz beim Doctor: Eine Viertelumdrehung sind Welten, und wenn Du, Wolf, eine halbe Umdrehung insgesamt nachstellen musstest, heisst das, dass der Instandsetzer (welcher?) anscheinend gar keine Einstellung mit Manometer vorgenommen hat. Woher kommt denn eigentlich dieser Hinweis "reindrehen bis Zischen"? Ich kann mich nicht erinnern, das im Handbuch gelesen zu haben, mag mich da aber täuschen.

Viele Grüsse
Robert
Hallo Robert,
das mit dem "Zischen" habe ich von priusb78 in einem Beitrag von 2015 hier im Forum gelesen:
".......... Ich habe dann einfach beide Stellschrauben reingedreht, bis ich das jeweilige Ventil zischen hörte, und dann wieder ca. 1/4 Umdrehung zurück.
Dann hat die Einstellung wie im Handbuch funktioniert und ich konnte mit "Geduld und Feinjustierung" die 65 bar Überschneidung einstellen...."

Aber ich bin jetzt recht zufrieden mit der Einstellung Allein der Abbau des Batteriekastens ist schon eine Erlebnis und das muss ich nicht nochmals haben.
Wenn ich hier in der Nähe einen Spezialisten wüßte, dann hätte ich das Auto hingestellt und gebeten es zu richten - egal womit: mit Prüfstand, mit Augenmaß, mit Glaskugel oder Hühnerknochen etc.
Aber allein der Abbau des Batteriekastens ist schon eine Erlebnis. Ne, ne, ne, das bleibt jetzt so - und wenn Madam einen Kreisverkehr nicht aus eigener Kraft verlassen kann :-)

Gruß
Wolfgang
NeumannG
Club-Mitglied
Beiträge: 6
Registriert: So 17. Jul 2022, 15:45
Wohnort: Neuching

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von NeumannG »

Hallo, ich habe nach dem Austausch der Manschetten auch lange herumgeeiert, bis die Lenkung funktioniert hat.
- Nach Einstellen mit der Lehre, war es nicht so toll.
- Ich habe dem Rat von Michael befolgt, die Druckrolle auf der Herzscheibe entspannt (Korken zw. Rahmen und Hebel), Lenkung gelöst, nochmals re/lks ausgerichtet und durch Bewegen des Lenkrades die Lenksäule entspannt.
- danach habe ich noch einem weiteren Rat befolgt: Es kann auch zu Problemen führen, wenn die Lenksäule zu weit auf die Lenkung geschoben wird.
Bisher war die Druckrolle an der Kante der Herzscheibe. Jetzt ist die Lenksäule ca. 2 mm nach oben geschoben. Zumindest kann man jetzt schon einmal das Lenkrad im Stand einfach bewegen. Ich hoffe der Rest ergibt sich beim Fahren, d.h. am Mittwoch.

VG
Günther
Pit
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 17. Jan 2003, 18:39

Re: Drucküberschneidung

Beitrag von Pit »

Hallo Günther,
damit die Rolle schön auf der Herzscheibe läuft, musst du nicht die Lenksäule verschieben, sondern nur die Herzscheibe auf der Lenksäule.
Grüße,
Pit
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