Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Hier kann nach Herzenslust abgeschweift werden.
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Zitrönenfalter
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von Zitrönenfalter »

maldini hat geschrieben: Mi 26. Jul 2023, 14:33

Ich habe vor Jahren schon vorgeschlagen (bei der Mitgliederversammlung in Kassel) , dass der DS Club sich so einem Projekt öffnet - ich vermute das die Zeit auch heute dazu noch nicht reif ist.
Ich würde mich aber gerne dazu weiter austauschen!

Grüße karl

PS: .. den Platz den man unter der Motorhaube gewinnt, würde ich übrigens nicht mit weiteren Batterien zupflastern - sondern für einen gut platzierte und konstruierte Klimaanlage aus Standartkomponenten nutzen, deren Kompressor (neben der Hydraulikpumpe) direkt vom Elektromotor angetrieben würde. Den Kühler würde ich halbieren, aber an seinem Platz lassen um a.) den E-Motor zu kühlen - b.) die freiwerdende Kühlerhälfte für den Verdampfer der Klimanalage nutzen. Das würde von vorn fast Original aussehen ... :D
Das wäre für mich z.B. Thema: wie man bestehende, ungewöhnliche Konstruktionen erhalten - aber eine neue Funktion zuweisen könnte.
z.B. Viele aktuelle Konstruktionen ersetzen das Gaspedal einfach durch ein elektronisches Standartteil Ich fänd es viel spannend die alte komplexe Federzugmechanik zu nutzen um die Ansteuerung des Motors damit zu "regeln" - und den Innenraum "Original" zu lassen. Solche liegenden Gaspedale sind ja bequem - aber nicht mehr zeitgemäß
Es gäbe da eine Menge technisch zu spinnen ... :handgestures-thumbup:


100% Zustimmung

Und interessante Ideen und Gedanken zur praktischen Umsetzung!
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Hans-Uwe Fischer
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von Hans-Uwe Fischer »

Ja, die nächsten Jahre werden auch weiterhin einen technologischen Fortschritt bringen. Und ja, die Technik in 5 bis 10 jahren wird wohl z.T. den heutigen Stand der Technik alt aussehen lassen. Das habe ich in meinem bisherigen Leben mehrmals erlebt und auch erheblich davon profitiert.

Bezogen auf die Elektrifizierung von allgem. Fahrzeugen, haben wir jetzt aber schon einen Stand erreicht, der ein neues Zeitalter einläutet. Die eMotoren sind äusserst leistungsstark und effizient und die Akkus sorgen bereits für Reichweiten > 1.000km.

Insofern kann die Umrüstung, von z.B. Liebhaberfahrzeugen/Oldtimern, ihren Anfang nehmen. Die geringen Stückzahlen werden aber keine Plug & Play Lösungen auf den Markt bringen. Da werden praktische Basteleien, wie Kits usw., eher angeboten werden. In meiner Stadtnähe hat sich gerade solch ein Unternehmen für mobile eUmrüstungen etabliert. Und ich selber habe mein eBike mit einem mech. umschaltbaren Frontantrieb mit entspr. Controller umgerüstet.

Es wird interessant und die Zeit ist reif dafür. Ich wünsche mir sehr, dass Deutschland dazugehört.


huf
Hans-Uwe Fischer
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von Hans-Uwe Fischer »

Interessanter Zusatznutzen: Adaption an die hauseigene Photovoltaikanlage.

Aussage eines hiesigen eUmrüstbetriebes: > Dabei gebe es mehrere Gründe, weswegen Kunden auf ihn zukommen. "Das sind beispielsweise Menschen, die ihre Oldtimer schätzen und sie zukunftsfähig machen möchten", erklärt er. Das Fahrzeug könne aber ebenso als Pufferspeicher für die eigene Photovoltaikanlage genutzt werden. <
(c) Schwarzwälder Bote.


huf
Boßhammer
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von Boßhammer »

Ich habe da für mich einen anderen Ansatz: Oldtimer sind Oldtimer, weil sie nicht nur alt aussehen, sondern vor allem, weil sie alte Technik haben. Das ist für mich ein Ganzes und mir wichtig.
Die Umrüstung kostet eine Menge Ressourcen und ist eine Belastung für die Umwelt. Daher würde ich eher einen höheren Preis für "grünes Benzin" zahlen und abwarten, was dort passiert. Bei neuen Autos nur auf Batterie zu setzen, halte ich für nicht komplett durchdacht - hier würde ich mir eine Debatte wünschen, die mal den Sinn und Zweck hinterfragt. Wir versuchen zum Teil (mit der Diskussion Elektro contra Benzin) zu verschleiern, dass wir insgesamt ziemlich verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgehen und stellen uns nie die Frage nach dem Sinn und ob wir nicht nur einen irgendwann mal eingeschlagenen Weg einfach immer weiter gehen. Weil es halt so ist, wie es ist.
Ich verstehe den Umbau von Oldtimern auf Elektro eher als den Versuch einzelner, sich neuen technischen Aufgaben zu stellen und sie zu lösen. Die Umweltbilanz ist nicht ansatzweise gut und sollte nach meiner Meinung als Argument nicht vorgetragen werden.
Und wenn es mal soweit kommen sollte, dass es keine Alternative zum Benzin mehr gibt? Dann werde ich wohl aufhören mit diesem Hobby - oder mir das mit dem E-Antrieb noch mal überlegen. Dafür müsste die Batterieproduktion deutlich umweltverträglicher werden.
Hans-Uwe Fischer
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von Hans-Uwe Fischer »

Boßhammer hat geschrieben: Fr 4. Aug 2023, 17:17 Ich habe da für mich einen anderen Ansatz: Oldtimer sind Oldtimer, weil sie nicht nur alt aussehen, sondern vor allem, weil sie alte Technik haben. Das ist für mich ein Ganzes und mir wichtig.
Die Umrüstung kostet eine Menge Ressourcen und ist eine Belastung für die Umwelt. Daher würde ich eher einen höheren Preis für "grünes Benzin" zahlen und abwarten, was dort passiert. Bei neuen Autos nur auf Batterie zu setzen, halte ich für nicht komplett durchdacht - hier würde ich mir eine Debatte wünschen, die mal den Sinn und Zweck hinterfragt. Wir versuchen zum Teil (mit der Diskussion Elektro contra Benzin) zu verschleiern, dass wir insgesamt ziemlich verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgehen und stellen uns nie die Frage nach dem Sinn und ob wir nicht nur einen irgendwann mal eingeschlagenen Weg einfach immer weiter gehen. Weil es halt so ist, wie es ist.
Ich verstehe den Umbau von Oldtimern auf Elektro eher als den Versuch einzelner, sich neuen technischen Aufgaben zu stellen und sie zu lösen. Die Umweltbilanz ist nicht ansatzweise gut und sollte nach meiner Meinung als Argument nicht vorgetragen werden.
Und wenn es mal soweit kommen sollte, dass es keine Alternative zum Benzin mehr gibt? Dann werde ich wohl aufhören mit diesem Hobby - oder mir das mit dem E-Antrieb noch mal überlegen. Dafür müsste die Batterieproduktion deutlich umweltverträglicher werden.
Dieser interessante Beitrag hat mich zum Nachdenken angeregt. Einiges ist nachvollziehbar und das Thema "grünes Benzin" habe ich noch nicht so richtig auf dem Schirm. Mal sehen...

Wie schon geschrieben, die kommenden Jahre werden spannend. Bei der ganzen Diskussion müssen aber auch die zukünftigen politischen Veränderungen* mit in die Waagschale geworfen werden.


huf


*) Und auch die internationalen politischen Einflüsse.
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Zitrönenfalter
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von Zitrönenfalter »

Boßhammer hat geschrieben: Fr 4. Aug 2023, 17:17 Die Umrüstung kostet eine Menge Ressourcen und ist eine Belastung für die Umwelt.
Darüber würde ich mir keine Gedanken machen - so lange unsere olivgrünen Vaterlandsverräter die völkerrechtswidrigen Kriege unseres Hegemons befürworten muss keiner von uns ein schlechtes Gewissen wegen den Umweltschäden die unsere Oldtimer verursachen haben.
Die sind nur ein Fliegenschiß im Vergleich zu dem, was die US-Army verursacht: Deren CO2-Abdruck ist so groß wie der von Portugal...

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"Grünes Benzin" - bis jetzt auch nur ein politisches Schlagwort welches die Mövenpicker aus dem Hut gezaubert haben um der Automobilwirtschaft möglichst lange Übergangsfristen zu bescheren...
Ob ich lange genug lebe um das Zeug real kaufen zu können...???

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Debatten, die Sinn und Zweck hinterfragen...???
Die können (und sollten) wir hier im Forum führen, seitens der Politik wird derartiges nicht gewünscht, da geht es nicht um Tatsachen sondern nur darum, Meinungen so zu manipulieren daß sie dem Machterhalt förderlich sind.

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Die Originaltechnik aus der Zeit hat auch für mich ihre Faszination, aber ich sehe das nicht so dogmatisch und begrüße unkonventionelle Ideen und Lösungsansätze.
Einen Oldtimer zu elektrifizieren ist auch eine faszinierende Ingenieursleistung - ganz genau wie es damals die Entstehungsgeschichte der DS war...
ID 19 Bj. 1961 Blanc Paros / Helanca Rouge
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maldini
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von maldini »

Hallo Zusammen,

Elektomobilität?
Faktenbasiert würde ich antworten wollen...
Ich fahre ja seit ein paar Wochen einen elektrowagen - Smart EQ.
Das ist eine alte und kompromissbehaftete Konstuktion aus den frühen 2015er Jahren. Aber das Konzept geht überraschend gut auf. Für die individuelle Alltagsmobilität ist das für uns eine feine Sache, zumal wenn man (wie wir) vom eigenen Dach tanken kann. Wenn man so einen Wagen von vornherein als Elektrowagen konstuieren würde, den technischen Fortschritt einrechnet, glaube ich (bei Kleinwagen) in Europa nicht an die Zukunft von Verbrenneren. Intertessant für mich ist, dass ich die meiste Zeit nur 15-20% (ca. 15-20 PS) der Motorleistung abrufe, um gut unterwegs zu sein.
Die Kilowattstunde kaufe ich aktuell für knapp 29 cent - bei 11 kW/100km kann man sich den Durchnitsverbrauch leicht ausrechnen.
Ich fahre lokal CO2 frei und "verbrauche" nur noch 1.5 ltr./100km.

volkswirtschaftlich:
Das Auto wurde in Frankreich gebaut (Fabrik gehört allerdings inzwischen der chinesischen Geely!) - die Batterien kommen aus Eisenach
Die Fotovoltaik hat ebenfalls Panels aus Eisenach und einen Wechselrichter/Technik die in Witten/Wetter gebaut und in Osnabrück konstruiert wird. Die Software kommt aus Dortmund. Montiert wurde die Anlage von einem lokalen Handwerker. (Batterien von Panasonic)
Was spricht dagegen? Mehr Wertschöpfung kann man wohl nicht im Land lassen.
Das Öl verkaufen uns auch die Norweger nicht für ein lächeln....

Wenn ich das Emotionale dazunehme:
Mir fällt mir auf, dass ich mich deutlich weniger abhängig fühle (bin!) und persönliche Freiheit gewonnen habe - und unseren CO2 Abdruck merklich reduziert habe. Natürlich bin ich als Hausbesitzer priviligiert und habe Möglichkeiten die nicht alle haben - aber das ändert nichts an meiner persönlichen Befindlichkeit die deutlich gewonnen hat.
Für all das braucht man keine Politik/Politiker, das kann man alles selbst entscheiden! (ich muss allerdings zugeben, dass ich mich über den BAFA Zuschuss für den Smart EQ gefreut - und die Mehrwertsteuer(Umsatzsteurtpflichtigkeit!) die von den politisch Handelnden gestrichen wurden sehr dankbar zur Kenntnis genommen habe.)

Zurück zu unseren Oldtimern:
Mich hat (schon als Kind) bei einer ID/DS immer die Form , die Form und noch mal die Form (und das es ein französisches Auto war) angesprochen. (Ich bekam zur Einschulung eine dunkelrote als Matchboxauto geschenkt) Wir als Familie führen zu der Zeit VW 1200..
Dann kommt die Federung ..
und dann eine ganze Weile gar nichts. :handgestures-thumbupleft:
Was das angeht bin ich richtig jung geblieben! :D

https://www.youtube.com/watch?v=dJnDWOGIIyE
Vivement dimanche !
https://de.wikipedia.org/wiki/Auf_Liebe_und_Tod


Elektrisch angetrieben würde das Ganze für mich nur stimmiger ....

Grüße
Karl
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hgk
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von hgk »

Moin,
das finde ich inzwischen nicht mehr ...
Für die paar Kilometer im Jahr steht der ökologische Vorteil in keinem Verhältnis zum Produktionsaufwand der Komponeten.
Deshalb bekommt Gliterpaul auch keine neue Lackierung.

Ich fahre seit mehr als 30 Jahren Mini/City El.: 400 kg Gesamtgewicht, 40 km Reichweite, 6 kWh/100km Verbrauch. Zuladung: 6 Kisten Wasser oder Bier oder ein Kleinkind.
Völlig ausreichend, auch hier im hügligen Nahverkehr.
Ich habe mir neulich mal das Microcar von Opel angesehen. Deutlich mehr Reichweite, mehr Verbrauch, aber keinen Kofferraum!!!
Lapidare Auskunft des Verkäufers: Kisten auf den Beifahrersitz stellen ...
Manchmal habe ich den Eindruck, daß die Autoindustrie absichtlich Konzepte entwickelt, die entweder superteuer (A2, Lupo) oder superunpraktisch sind, um dann sagen zu können: geht zwar, aber leider keine Nachfrage, das wollen die Kunden nicht.

Vielleicht könnte ja auch eine angepaßte KFZ Steuer helfen:
Steuersatz = Länge x Breite x Höhe X Gewicht X Leistung X Produktionsfaktor X Umweltfaktor (realistisch, der Strom ist ja leider erst zu 50% regenerativ ...)
Da würde das D-Modell wohl nicht schlecht aussehen.
MsG
Hans

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maldini
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von maldini »

Hallo Hans,

ich bin da ganz bei Dir Autos möglichst lange zu fahren.
Unsere A-Klasse ist inzwischen seit 2002 in der Familie - hat fast 300.000km problemsos gelaufen und ist unser LAMHZ!
(LAMHZ? = Langstreckenauto mit hoher Zuverlässigkeit) ;-)

Wie Dein Glitterpaul wird mein schwarzer Bolide auch keine (professionelle) Lackierung mehr erhalten. Ich selber werden wohl noch an dem einen oder anderem Teil rumsprühen...

Was ich mich aber tatsächlich frage, ob man mit einer gezielten Investition den Wagen nicht "Generationenfest" bekommt.
Das habe ich vor vielen Jahren ja schon mal gesponnen....
So wie er jetzt ist müsste er schon den Enkeln gefallen - die Generation davor hat entweder gar kein Auto - oder einen powervollen Familiendiesel.

Einen Wohnwagen könntest Du mit sowas natürlich nicht mehr ziehen ...

Grüße
Karl

PS. Den - https://kilow.com/fr-de würd ich sofort gegen meinen Smart tauschen! :D
priusb78
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Re: Wie passen Oldtimer in die Zukunft?

Beitrag von priusb78 »

"Generationenfest" ist ein sehr guter Begriff!

Ich habe mich letztens auch gefragt, wer wohl in - hoffentlich! - ca. 20-25 Jahren meine DS kaufen würde.
Wird da noch jemand Interesse haben?
Wäre das Interesse mit E-Antrieb höher?

Guß Thorsten
D Super 5, Bj. '74, brun-scarabée aus Italien
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